Bacillus subtilis

Markenname:
LA13030®

Aktivität (CFU/G):
8X10^11

MOQ:
1KG, 5KG und 10KG

Einsatzbereich:

  • Aquakultur
  • Boden
  • Veterinärbereich
  • Industrie

Bacillus subtilis ist ein bewegungsfähiges, gram-positives, stäbchenförmiges, aerobes Bakterium und peritrich begeiselt (Schlegel 1992). Bacillus Subtilis kommt als Sporenbildner in der Natur vor, gehört zur Gattung Bacillus, Familie Bacillaccea, Ordnung Eubacteriales, Klasse Schizomycetes und der Abteilung Bacteria. Bei einer Länge von 2-3µm hat es eine Breite von etwa 0,7-0,8 µm und ist wie ein Stäbchen geformt (Parry et al. 1986, Burkhardt und Hallmann 1974). In der Natur ist Bacillus Subtilis vor allem in den oberen Bodenschichten, aber auch in Staub, Wasser, in der Luft und auch im Darm von Mensch und Tier zu finden. Es wurde als erstes von Ehrenberg (1835) und Cohn (1872) beschrieben. Das auch Heubazillus genannte B.subtilis ist sehr anpassungsfähig und hat eine Generationszeit (Populations-Verdopplung) von 26 Minuten, wenn Temperatur , Sauerstoffversorgung und Nährstoffangebot optimal sind. Es nutzt zur Energieerzeugung bevorzugt Glucose und ist in der Lage auf Umgebungseinflüsse durch die Produktion bestimmter Enzyme und anderer Stoffwechselprodukte zu reagieren, weswegen es seit vielen Jahren in Medizin, Pflanzen- und Tierzucht, als auch in der Industrie eingesetzt wird. Dort wird es gezielt aufgrund der Widerstandsfähigkeit seiner Sporen (Singlair 1989, Fritsche 1990, Hentschel 1997), seiner antibiotischen und wachstumsfördernden Eigenschaften eingesetzt. Junge et al. 2001 zeigte, dass das Bacillus auch ungekühlt bis zu 2 Jahre lagerstabil ist. Bacillus Subtilis ist in der Lage zu sporulieren, wobei hierzu und auch zur Produktion antibiotischer Stoffe aerobe Bedingungen notwendig sind (Loeaffler et al. 1990). Auf Boden-Extrakt-Agar sporuliert es am besten nach 3 Tagen bei 28°C. Dabei bildet es glatte oder gefaltete Kolonien, die eine weiße Färbung aufweisen. Im bereits 1945 eingesetzten Bacitracin ist Bacillus Subtilis enthalten. Dieses Antibiotikum zeichnet sich dadurch aus, dass das enthaltene B.subtilis auf andere, potenziell gefährliche Bakterien, wachstumshemmend wirkt, indem es die Synthese der Zellwände stört. Da Menschen und Tiere keine Zellwände besitzen, hat diese Zellwandsynthese hemmende Wirkung des Bacillus Subtilis keinen Einfluss auf tierische/menschliche Zellen. Ganz im Gegenteil konnte in einer Studie aus dem Jahr 2017 nachgewiesen werden, dass durch die Besiedlung des Darms mit Bacillus Subtilis Biofilm das Leben des Wirts (in diesem Fall Caenorhabditis elegans) signifikant verlängert werden konnte. Diese Studie von Donato et al. 2017 zeigt, dass der lebensverlängernde Effekt von Bacillus Subtilis durch die positive Regulation der DAF-1/DAF-16/HSF-1 Signalachse und der Herunterregulierung des ILS (Insulin-ähnlichen Signalwegs) geschieht. Besonders interessant im Kontext der Probiotika-Produktion ist die Tatsache, dass Bacillus Subtilis in der Lage ist, die Überlebensfähigkeit von Lactobacillus reuteri und Lactobacillus acidophilus zu steigern, was von Hosoi et al. 1999,2000 bei in vitro – Versuchen nachgewiesen werden konnte. In der Medizin kann Bacillus subtilis dazu eingesetzt werden, die natürlichen Abwehrkräfte zu stärken und auch gastrointestinalen Erkrankungen wie Diarrhö, Enterokolitis, Dyspepsie zu handhaben. Die Wirkung in diesem Kontext ist möglicherweise auf die Aktivierung von IgA-produzierenden Zellen (Lefevre et al, 2015) den Support für Lactobacillus, die Biofilmbildung und auch auf die Produktion antibiotischer Stoffe zurückzuführen.Beim imprägnierenden Einsatz von Bacillus subtilis in der Landwirtschaft profitieren die Anwender ganz besonders, denn durch die Ansiedlung in Stallungen können die Oberflächen so besetzt werden, dass pathogene Keime reduziert werden. Bei der Nutzpflanzenzucht wiederum können die Ernte-Erträge durch die Behandlung der Böden mit Bacillus Subtilis gesteigert werden (Zhang et al 1995, Fey 1996, Idris 2002, Schmiedeknecht et al 2001).

Kommentar:

nur als Bulkware erhältlich

Literatur:

Donato, V et al. Bacillus subtilis biofilm extends Caenorhabditis elegans longevity through downregulation of the insulin-like signalling pathway. Nat. Commun. 8, 14332 doi: 10.1038/ncomms14332 (2017). Marie Lefevre, Silvia M. Racedo and Maria C. Urdaci Probiotic strain Bacillus subtilis CU1 stimulates immune system of elderly during common infectious disease period: a randomized, double-blind placebo-controlled study. Immun Ageing. 2015; 12: 24. Published online 2015 Dec 3. doi: 10.1186 /s 12979-015-0051-y PMCID: PMC4669646 PMID: 26640504 Hosoi et al, Improved growth and viability of lactobacilli in the presence of Bacillus subtilis (natto), catalase, or subtilisin. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11068675 Pinchuk IV, Bressollier P, Sorokulova IB, Verneuil B, Urdaci MC. Amicoumacin antibiotic production and genetic diversity of Bacillus subtilis strains isolated from different habitats. Res Microbiol. 2002;153(5):269–76. doi: 10.1016/S0923-2508(02)01320-7. FAO/WHO. Health and Nutrition Properties of Probiotics in Food including Powder Milk with Live Lactic Acid Bacteria Report of a Joint FAO/WHO Expert Consultation on Evaluation of Health and Nutritional Properties of Probiotics in Food including Powder Milk with Live Lactic Acid Bacteria. Report 2001. Cordoba, Argentina 1-4 October 2001. Report No.: 0254–4725 JACOB, M. (1992): Einsatz von Bacillus subtilis in der Cyclamenproduktion: Wachstums- stimulierende und phytosanita?re Wirkungen. Gartenbaumagazin 12: 58-61. Hong HA, le Duc H, Cutting SM. The use of bacterial spore formers as probiotics. FEMS Microbiol Rev. 2005;29(4):813–35. doi: 10.1016/j.femsre.2004.12.001. KILIAN, M.; STEINER, U.; KREBS, B.; JUNGE, H.; SCHMIEDEKNECHT, G.; HAIN, R. (2000): FZB24 Bacillus subtilis- mode of a microbial agent enhancing plant vitality. Pflanzenschutznachrichten Bayer, 53 (1): 72-93. Huang JM, La Ragione RM, Nunez A, Cutting SM. Immunostimulatory activity of Bacillus spores. FEMS Immunol Med Microbiol. 2008;53(2):195–203. doi: 10.1111/j.1574-695X.2008.00415.x. Leaver, P. Domínguez-Cuevas, J. M. Coxhead, R. A. Daniel, J. Errington: Life without a wall or division machine in Bacillus subtilis. In: Nature. Band 457, Nr. 7231, S. 849–853 LEHMANN, H. (2000): Bacillus subtilis-Einsatz in Forstbaumschulen zur Verbesserung der Vitalita?t und Vegetationsleistung bei Eichensa?mlingen. Mitteilung Pflanzenschutz- dienst, Landesamt fu?r Erna?hrung und Landwirtschaft Frankfurt (Oder). MURPHY, J. F.; REDDY, M. S.; RYU, C. M.; KLOEPPER, J. W.; LI, R. H. (2003): Rhizobacteria-mediated growth promotion of tomato leads to protection against Cucumber mosaic Virus. Phytopathol. 93 (10): 1301-1307. SCHMIEDEKNECHT, G.; ISSOUFOU, I.; JUNGE, H.; BOCHOW, H. (2001): Use of Bacillus subtilis as biocontrol agent. V. Biological control of diseases on maize and sunflowers. J. Plant Diseases and Protection 108 (5): 500-512. Text und Recherche: Karsten Theobald