Laktoseintoleranz/Laktoseunverträglichkeit – was ist das überhaupt?

Sie haben Beschwerden nach dem Genuss von Milchprodukten? Dies ist häufig ein Indiz für eine bestehende Laktoseintoleranz. Wenn ein Mangel oder ein Aktivitätsverlust des Enzyms Laktase (Milchzucker spaltendes Enzym, siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Lactase) vorliegt, ist der Körper nicht in der Lage die Laktose richtig abzubauen.

Doch was ist Laktose? Laktose (= Milchzucker) besteht aus einer Verbindung von zwei Zuckern (Glukose und Galaktose). Um die Laktose problemlos verdauen zu können, benötigen wir das Verdauungsenzym Laktase. Wenn im Dünndarm zu wenig oder gar keine Laktase mehr vorhanden ist, kann die Laktose nicht gespalten werden und sie gelangt unverändert in den Dickdarm. Dadurch kommt es zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen. Aufgrund von Darmkrankheiten oder einer gestörten Darmflora kann es ebenfalls zu einer Milchzuckerunverträglichkeit bzw. einem Laktasedefizit kommen.

Was sind die Symptome?

Woran erkenne ich, ob ich laktoseintolerant bin? Bei einer Laktoseintoleranz gelangt der Milchzucker unverändert in den Dickdarm. Die Symptome sind dabei  individuell unterschiedlich. Dies ist zum einen abhängig von der Laktose-Menge, die man zu sich nimmt und zum anderen auch davon, wie viel Laktase der Darm noch bildet. Nicht alle Menschen reagieren gleich empfindlich. Die Symptome betreffen dabei vor allem den Verdauungstrakt und machen sich bemerkbar durch Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen und/oder Bauchkrämpfe. Viele Betroffene leiden auch unter Übelkeit und Erbrechen direkt nach einer laktosehaltigen Mahlzeit.

Was ist hilfreich?

Es wird empfohlen, den Verzehr von laktosehaltigen Nahrungsmitteln einzuschränken. Wer nicht gänzlich auf Milchprodukte verzichten möchte, hat die Möglichkeit bei Bedarf Laktasepräparate einzunehmen. Diese werden direkt vor oder zu einer Mahlzeit eingenommen und liefern dem Körper das fehlende Enzym, sodass Milchzucker gespalten werden kann.

Probiotika und Laktoseintoleranz

Die meisten Milchsäurebakterien haben von Natur aus die Fähigkeit Milch- und Fruchtzucker zu verstoffwechseln und unterstützen dabei die Verdauung dieser Zucker. Diese unterstützen die obersten Darmzellen wieder selbst mehr Lactase herstellen können. [1] Dank der von den Milchsäurebakterien produzierten ß-Galactosidase konnte die Verträglichkeit von Milchzucker bei Menschen mit Laktoseintoleranz verbessert werden [2,3]. Besonders die Bifidobakterien haben einen positiven Effekt [4].  Zahlreiche Studien haben auch gezeigt, dass Joghurt mit lebensfähigen Bakterien (Streptococcus thermophilus und Lactobacillus delbrueckii sp. bulgaricus) die Laktoseverdauung verbessert  [5,6,7,8].